Arbeitsprojekt
Inhaltlich haben wir uns mit diesem Arbeitsprojekt ein hohes Ziel gesteckt.
Das Arbeitsprojekt soll als therapeutischer Zweckbetrieb einerseits eine „Trainingsfunktion“ ausüben, andererseits ein erster Schritt zu einer Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess sein.
Zu diesem Zweck hat der Verein seit September 1996 eine Lagerhalle in der Düsseldorfer Str. 139, in Köln-Mülheim angemietet. Mit eigenem LKW werden bei Wohnungsauflösungen, Entrümpelungen usw. Gebrauchtwaren gesammelt und in dieser Lagerhalle sortiert und gelagert.
Der Vorteil dieser Art der Arbeit ist, dass sie einerseits ohne große Vorkenntnisse ausgeübt werden kann, andererseits so vielgestaltig und flexibel ist, dass wir darin den unterschiedlichsten Fähigkeiten und Möglichkeiten der bei uns Beschäftigten gerecht werden können.
Schließlich bietet der Handel mit gespendeten Gebrauchtwaren die Möglichkeit die entstehenden Kosten zu finanzieren und gegebenenfalls langfristig sogar Arbeitsplätze zu schaffen, da satzungsgemäß sämtliche Einnahmen, also auch Spenden, nur für die Obdachlosenarbeit verwandt werden dürfen.
Daher eröffneten wir im Januar 1997 in der Lagerhalle in Köln-Mülheim ein Gebrauchtwarenkaufhaus, in dem Möbel, Hausrat, Kleider, Bücher und vieles mehr von jedermann erworben werden kann.
Die Arbeitsplätze wurden zum einen Teil über das Programm „Hilfe zur Arbeit“ des Sozialamtes der Stadt Köln oder über das Arbeitsamt und zum anderen Teil aus Mitteln des Vereins finanziert. Insgesamt fanden bereits 1997 14 Personen Beschäftigung und Arbeit in unserem Arbeitsprojekt. Teilweise fanden sie später eine feste Anstellung auf dem freien Arbeitsmarkt.
Dem Verein war es möglich, im Jahr 2000 zwei Anleiter und einen Fahrer selbst finanziert einzustellen. Somit hatte unser Verein das Konzept des „Verbundes gemeinnütziger Kölner Möbellager e.V.“, dass die Mitgliedsvereine 1 bis 2 Stellen selbst finanzieren können sollten, bereits erfüllt!
Da das ganze Gelände an der Düsseldorfer Straße in Mülheim neu bebaut wurde und daher diese und andere Hallen abgerissen wurden, mussten wir im Sommer 2002 umziehen. Nach vielen und langwierigen Bemühungen fanden wir in Bickendorf eine neue Halle, leider zum 4-fachen Mietpreis.
Durch den Umzug und den damit verbundenen Verlust der bisherigen Kundschaft wurden die finanziellen Reserven vollständig aufgezehrt. Die selbst finanzierten Angestellten mussten alle entlassen werden; nur durch ehrenamtliche Arbeit und ehrenamtlichen Einsatz konnte sich das Arbeitsprojekt gerade noch langsam erholen.
Mittlerweile finanziert der BfO einen Projektleiter sowie weitere Mitarbeiter vollständig selbst. Mit den erwirtschafteten Einnahmen werden außer den Personalkosten die Fixkosten, das sind Hallenmiete und Nebenkosten, Fuhrpark, Bürobedarf sowie Kosten für Arbeitssicherheit etc. und natürlich auch neue Arbeitsstellen finanziert.
Neben dem Angebot einer sinnvollen, niederschwelligen Arbeit für obdachlose, langzeitarbeitlose und schwer vermittelbare Menschen wie Drogenabhängige, Alkoholkranke oder Haftentlassene ist das Gebrauchtwaren-Kaufhaus BfO – BasisLager eine Einkaufmöglichkeit für einen Kundenkreis, der unser preisgünstiges Angebot dringend benötigt.
Der Verein „Bürger für Obdachlose e.V.“ arbeitet daran, das Gebrauchtwarenkaufhaus unseres Vereins als therapeutischen Zweckbetrieb weiter auszubauen sowie diesen Standort als soziale Anlaufstelle für bedürftige Menschen weiter zu führen.